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Bauernkrieg in Bad Salzungen

Der Werrahaufen war ein Zusammenschluss von Bauern und Handwerkern im Deutschen Bauernkrieg 1525 im Südwesten Thüringens. Benannt wurde dieser Heerhaufen nach dem landschaftsprägenden Fluss Werra. Er bildete sich im Zuge der vielen Unruhen der Landbevölkerung im April 1525 in Vacha unter der Führung von Hans Sippel, einem Feldhauptmann und wohlhabenden Bürger von Vacha. Von dort zog der Heerhaufen weiter entlang der Werra stromaufwärts. Zu Beginn waren es 800 Bauern, bald waren es 2500 Mann Heeresstärke. Auf dem Weg nach Salzungen wurde die Krayenburg (bei Tiefenort) eingenommen, aber nicht zerstört, da der Graf Adam von Beichlingen sie kampflos übergab. Das benachbarte Kloster Allendorf wurde von den Bauern des Werrahaufens geplündert und zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.
Am 23. April um 15 Uhr kam der Werrahaufen vor den geschlossenen Stadttoren Salzungens zum Stehen und forderte den Stadtrat zur Kapitulation und Übergabe der Stadt auf. Dies geschah auch am 24.4.1525 mit dem Öffnen der Tore. Bürger und Adlige der Stadt mussten mit marschieren und das Salzunger Salzwerk wurde zum Volkseigentum durch die Bauern erklärt. Angewachsen auf 3000 Mann zieht der Werrahaufen am 25. April weiter Richtung Breitungen. Er wuchs in der Folgezeit bis auf 10000 Mann Stärke an, wurde vom Heer des Landgrafen Philipp von Hessen aber blutig niedergeschlagen. Der Anführer des Werrahaufens wurde am 11. Mai 1525 in Eisenach hingerichtet.
3 Anhänger des Werrahaufens wurden am 4. Juli 1525 auf dem Salzunger Markt hingerichtet, die einzige Hinrichtung, die in der Geschichte der Stadt Salzungen direkt auf dem Marktplatz stattfand und nicht auf der Richtstätte außerhalb des Stadtzentrums.

Titelblatt der Zwölf Artikel der Bauern: Flugschrift von 1525 Autor/-in unbekannt – Eingescannt aus: Otto Henne am Rhyn: Kulturgeschichte des deutschen Volkes, Zweiter Band, Berlin 1897, S.21