Es war einmal…
Drei Gasthäuser und ein Imbiss
Wie diese alte Postkarte zeigt, gab es einst in Witzelroda und Neuendorf, die bis zum Bau der Umgehungsstraße im Jahr 2019, an der viel befahrenen B19 lagen, gleich drei Gasthäuser: das Gasthaus Zur Lore (im Bild zu sehen), das Gasthaus Zur Sonne sowie das „Deutsche Eck“. Zahlreiche Gäste aus Nah und Fern kamen nach Witzelroda. Viele Jahrzehnte waren die Gasthäuser Treffpunkt der Jugend aus dem Altkreis Bad Salzungen, die zur Kirmes, zum Tanz oder zur Disko kamen. Der Imbiss befand sich am Ortsausgang nach Barchfeld.
Die Orgel der St. Andreaskirche
Die Witzelrodaer Kirche ist bis heute der Mittelpunkt des Ortes und wurde in den letzten Jahren saniert. Weiterhin finden dort Gottesdienste, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen statt. Die historische Orgel, im Jahr 1660 erbaut und damit eine der ältesten Orgeln in Südthüringen, musste abgebaut und eingelagert werden. Die Wetterfahne zeigt das Jahr der Errichtung der Kirche im Jahr 1577. In der Kirchenkuppel wurde einst ein Dokument gefunden, aus dem hervorging, dass der Ort Witzelroda seit 1158 existiert.
Schule(n) und Kindergarten
Die erste Schule in Witzelroda war in der heute noch danach benannten „Schulgasse“ ansässig. Auch das alte Pfarrhaus in der Pfarrgasse diente als Schulgebäude. 1881 wurde das Schulgebäude errichtet, das auf der Postkarte zu sehen ist. Später waren dort die Gemeindeverwaltung, eine Arztpraxis und eine Schwesternstation eingerichtet. Heute ist es ein Dorfgemeinschaftshaus mit Mietwohnungen im Obergeschoss und dem Jugendclub im Keller. Der Kindergarten befand sich in Neuendorf.
Steckbrief
Zu Witzelroda, wie wir es heute kennen, gehört auch Neuendorf, das 1330
erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seit 1950 gehört Neuendorf zu Witzelroda.
Ersterwähnung: 1158
Einwohnerzahl: 524 (Stand 2023)
Auszug historischer Ereignisse:
1679 wird die St. Andreaskirche vergrößert und erhält ihr heutiges Aussehen.
1840 beginnt der Bau der Fernstraße Eisenach – Meiningen, die als spätere
B 19 durch Witzelroda führt.
1884 wird die Freiwillige Feuerwehr Witzelroda gegründet.
1888 bricht ein Großfeuer in Witzelroda aus. Der Brand wütet 2 Tage, 9 Gehöfte
brennen ab, 68 Menschen werden obdachlos.
1959 stürzt beim Läuten zum Gottesdienst die Glocke ab. Glücklicherweise kommt keiner der Läutejungen zu Schaden.
1979 wird das alte Fachwerkhaus von Edmund Kallenbach abgebaut und originalgetreu im Hennebergischen Museum Kloster Veßra wieder aufgebaut.
1994 bilden Witzelroda, Gumpelstadt, Waldfisch die Gemeinde „Moorgrund“, zu der bald auch Gräfen-Nitzendorf, Möhra, Kupfersuhl, Wackenhof und Etterwinden gehörten.
2018/19 wird durch den Bau einer Umgehungsstraße die B19 verlegt. Es wird ruhiger in Witzelroda.
Seit 1.12.2020 gehört die Gemeinde Moorgrund und damit auch Witzelroda zur Stadt Bad Salzungen.




