Zum Inhalt springen

Großer Stadtbrand 1786

Die Stadt Salzungen ist mehrfach von Brandkatastrophen heimgesucht worden. Früher dienten Kerzen und Öllampen als Lichtquellen und offene Feuerstellen zum Kochen und Wärmen, sodass Unachtsamkeit schnell zur Katastrophe führen konnte. Darüber hinaus gingen Handwerker wie Schmiede, Färber und Töpfer ständig mit dem Feuer um. Deshalb waren ihre Arbeitsstätten meist außerhalb der Städte. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts befanden sich dort auch die Siedehäuser. Eine weitere Brandursache waren feindliche Heere und marodierende Banden.
Am schlimmsten traf es Salzungen am 05. November 1786, als gegen 15:00 Uhr im Wohnhaus des Salzkassierers Mäurer am Markt ein Feuer ausbrach. Dieses griff infolge eines starken Ostwindes schnell um sich. Insbesondere war davon die wohlhabende Oberstadt betroffen. In Asche gelegt wurden 260 Hauptgebäude, darunter die Schnepfenburg mit gefüllten Kornböden, das herrschaftliche Vorwerk, Amtshaus, Amtsvogtei, Stadtkirche, Schule, alle geistlichen und Lehrerwohnungen, Rathaus, Wohnungen von 10 Ratsherren, 3 Gasthöfe, eine Apotheke, das Posthaus und 150 Scheunen voller Frucht sowie alle Stallungen mit Vieh. Alle Versuche, das Feuer zu löschen, scheiterten. Für den Wiederaufbau gewann man das Baumaterial durch weitgehenden Abbruch der Stadtmauer und ihrer Türme sowie aus den Ruinen des Klosters Allendorf und der Burg Frankenstein.

Das Baumaterial für den Wiederaufbau der Stadt nach dem Brand von 1786 gewann man durch den weitgehenden Abbruch der Stadtmauer und ihrer Türme sowie aus den Ruinen des Klosters Allendorf und der Burg Frankenstein. Im Jahr 1787 erhält die Stadt in Auswertung des Brandes ein Baureglement mit 35 Punkten und ersten wohnungshygienischen Vorschriften.

1788
Fertigstellung der Knabenschule

1790
Wiederherstellung des Rathauses

1791
Guß einer neuen Glocke für die Stadtkirche aus den Bronzeresten der beim Stadtbrand von 1786 zerschmolzenen Glocken. Die Einweihung der von 1789 bis 1791 neu erbauten Stadtkirche erfolgte am 3. Adventssonntag.

1792
In der wieder aufgebauten Burg ziehen herzogliche Beamte ein.

1796
Die Wohnungen der Geistlichen sind fertiggestellt. Das Baumaterial wurde aus dem Abbruch des Bürgerturms gewonnen.